Vor dem Anpfiff gegen Regensburg war die Anspannung in jeder Ecke des Stadions zu spüren. Nervöse Gespräche hier, Hochrechnungen mit der Oberhausener Brille da. Die Stimmung schwankte zwischen Zweckoptimismus und Resignation. Zumal RWO-Coach Mario Basler mit Jeff Gyasi einen Leistungsträger aufgrund seiner Rotsperre ersetzen musste. Für ihn rückte Benjamin Reichert in die Startelf. Vor dem Anpfiff drehten die gesperrten und verletzten Kleeblätter noch eine Ehrenrunde um durch ein Plakat zu demonstrieren: "Zusammenhalt durch Zusammenrücken". Am Ende muss festgehalten werden: Es hat alles nichts genützt.
Die Nervosität, die schon vor der Begegnung zu spüren war, wurde auch auf den Platz übertragen. 22 Mann, alle mit der spürbaren Angst, einen entscheidenden Fehler zu machen. Daher dauerte es etwas, bis das Spiel in Gang kam. Die erste Chance hatte dann der Favorit, aber der Schuss von Michael Klauß ging knapp über den Kasten (12.). Auf der anderen Seite fiel Anel Dzaka der Ball 18 Meter vor dem Tor vor die Füße, doch auch sein Versuch flog in die zweite Etage.
Es folgte die beste Phase des Aufstiegsfavoriten aus Regensburg. Nach einer Standard hatte der Jahn dann zwei Mal in wenigen Sekunden die Chance zur Führung. Doch RWO-Keeper Niklas Hartmann zeigte erst gegen den Kopfball von Tobias Schlauderer sein Können. Unmittelbar danach war er auch gegen den Schuss von Mario Neunaber zur Stelle und rettete RWO das 0:0 (33.). So ging es mit dem 0:0 in die Pause. Zu diesem Zeitpunkt war Unterhaching (hat das beste Torverhältnis im Keller) durch das 2:0 gegen Burghausen quasi gerettet, Babelsberg (0:0 gegen Bielefeld) und Wehen (0:0 in Jena) mussten zusammen mit RWO weiter zittern.
Nach dem Wechsel brachte Basler Florian Abel, der ins rechte Mittelfeld ging. Dafür ging Timo Kunert nach rechts hinten, für den ausgewechselten Willers ging Schiller in die Innenverteidigung. Und RWO versuchte nun das Heft in die Hand zu nehmen, während sich die Regensburger aufs Kontern verlegten. Der Lohn der gesteigerten Bemühungen. Das Tor des Monats von David Jansen. Der nahm sich aus 16 Metern ein Herz und hämmerte das Leder mit dem linken Fuß in den Winkel. Um 14.49 Uhr war RWO somit weg vom Abstiegsplatz.
Der Jubel dauerte allerdings nur sieben Minuten, denn dann schlugen die Gäste mit einer ihren vielen gefährlichen Ecken zu. Aus kurzer Distanz war es Schlauderer, der zum 1:1 traf und für große Ernüchterung bei den Kleeblättern sorgte. Wenigen Minuten später sorgte erneut ein Eckball für höchste Gefahr im Oberhausener Strafraum. Nach 74 Minuten klingelte es dann erneut: Und wie könnte es anders sein - nach einem Eckball. Erst knallte Selcuk Alibaz das Leder an den Pfosten, den Nachschuss versenkte Andreas Laurito zum 2:1 für die Regensburger.
Die Gäste verteidigten die Führung geschickt bis zum Abpfiff. Es war schon längst Schluss in Oberhausen, da erfolgte der totale Zusammenbruch, denn Babelsberg erzielte in der Nachspielzeit den 1:0-Siegtreffer gegen Arminia Bielefeld. Kein Wunder kann mehr helfen: Rot-Weiß Oberhausen ist in die Regionalliga abgestiegen.